Als verschroben galt Franz Josef Noflaner, als kurioser Eigenbrötler und unermüdlicher Schöpfer aus dem Grödental, der unerwartet erfrischende Verse ebenso wie distinguierte Briefe an Greta Garbo schrieb und Bilder voll expressiver Glut malte. Die umfassende Monografie, herausgegeben von Markus Klammer, stellt das Werk des Künstlers und Dichters in facettenreicher Betrachtung vor.
Franz Josef Noflaner, 1904 in St. Ulrich geboren und 1989 in Brixen gestorben, hinterließ in Kontrast zu seiner spartanischen Lebensführung einen umfassenden literarischen und künstlerischen Nachlass. Mit seinem schriftstellerischen Werk erweist er sich als ein eigenwilliger Hüter des abendländischen Erbes, abseits der literarischen Strömungen des 20. Jahrhunderts. Sein malerisches und zeichnerisches Werk dagegen liefert obsessive Bilder einer intensiven geistigen Realitätserfahrung und ein provokantes Statement gegen den falschen Fortschritt der Zeit. Zeit seines Lebens publizierte er 1956 Gebundene Ehren, 1957 Kristall und Sonnenlicht, 1959 Antennen wie Schwingungen und 1960 Die gefräßige Straße. Die zweibändige Werkmonografie, die eben im Haymon Verlag erschienen ist, eröffnet einen umfassenden Zugang zu seinem unveröffentlichten Gesamtwerk.
Mit Markus Klammer und Elmar Locher. Es liest: Luis Benedikter