Rainer Nägele, geboren 1943 in Liechtenstein, war von 1979-2005 Professor of German an der Johns Hopkins University in Baltimore, USA. Seit 2006 ist er Professor für deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft an der Yale University, USA, mit den Spezialgebieten Literaturtheorie, Ästhetik, Philosophie und Psychoanalyse und besonderem Interesse für die Autoren Hölderlin, Baudelaire, Artaud, Benjamin, Kafka und Freud.
Rainer Nägele, in den USA lehrender Germanist, bezeichnet seine vorliegenden Essays selbst als „Lehrstücke des Lesens“ im Sinne von Einübungen in Haltungen des Lesens. Er meint damit ein Lesen, das mit den Texten mitgeht, das sich ihrer Bewegung, ihrem Rhythmus überläßt. Rainer Nägeles Lektüre ist nicht Rekonstruktion, sondern Konstruktion, in der sich etwas heraustellt und herstellt. Er beschäftigt sich in seinen Studien mit Texten von Charles Baudelaire, Walter Benjamin, Bertolt Brecht, Sigmund Freud, Franz Kafka und Georg Trakl. Rainer Nägeles ebenso anregende wie kompetente Lektüre zeichnet in der Vernetzung der Echos zwischen den Texten dieser Autoren einige Lesarten der Moderne nach.