Über die Literaturtage
Die Litereratur Lana
1985, wenige Jahre nach Gründung des Vereins der Bücherwürmer, wurde das literarische Festival der „Kulturtage Lana“ ins Leben gerufen. Dafür verantwortlich war eine Gruppe junger Künstler und Lesebegeisterter, wesentliche Initiatoren waren Arnold Dall` O, Oswald Egger und Ludwig Paulmichl.
In Südtirols kultureller Steppenlandschaft der 1980er waren die Kulturtage ein abenteuerlustiges, experimentierfreudiges, vielfältiges und phantasievolles Ereignis, das zu einem „hüpfendem Punkt“ (Oswald Egger) in der kulturellen Einöde des Landes wurde und über die Literatur hinaus in die Musik, die Kunst, Geschichte oder die Philosophie ausscherte. Was Oswald Egger den „Hof ins Offene“ nannte, war belebt durch den neugierigen und auch frechen Geist des künstlerischen Tuns und es ist bis heute ein Zusammentreffen von Autorinnen, Künstlerinnen, Wissenschafterinnen, Musikerinnen und Übersetzerinnen aus den verschiedensten Ländern und Regionen.
So waren die „Kulturtage Lana“ im Laufe der Jahre zu einem literarischen Stelldichein geworden und sie haben am Rand des deutschsprachigen Raumes, den das Italienische, das Ladinische und allerhand alpine Dialekte beleben, ein Fest unter vieler Namen begründet: „Zur Sprache bringen“ (1987) oder „Laufschrift Lautschritt Lautschritt“ (1990) hießen die Kulturtage Lana, „Im Lauf der Dinge“ (1991), „Eilen Weilen“ (1993), „Ohne in anderer Sprache zu sein“ (1999), „Lagerwiese“ (2000), „Aber die Sprache“ (2001), „Sprache ist Delphi“ (2006), „Archäologie der Phantasie“ (2008), „Abschied von den Utopien“ (2010), „Der sechste Sinn“ (2013), „Abenteuer des Auges“ (2014) oder „Wie eins zum andern kommt“ (2015).
Die Literaturtage Lana
Interesse und Anregung der Kulturtage Lana, die sich seit 2014 „Literaturtage Lana“ nennen, ist es immer wieder, Nachbarschaften aufzuspüren und Verknüpfungen zu schaffen, die durch die künstlerische Erfahrung von Sprache die Wahrnehmung schärfen, sie empfindsamer und genauer, sie reicher und komplexer machen. Demnach schließt die Betrachtung von Welt die Reflexion der Sprache mit ein. Mit dem Denken über die Welt gehen Poetologie und Selbstkritik einher. Sie gestalten die Sicht auf das, was Wirklichkeit und Wahrheit sein will, und erheben darin Anspruch, selbst eine Möglichkeit von Wirklichkeit und Wahrheit zu sein. In diesem Reigen aus Form, Erkenntnis und Kenntnis, den manche Literaturen eingehen, üben sie sich aber stets in der Haltung der Frage und meiden es, in der Behauptung Geltung zu finden.
Die Literaturtage Lana erproben diesen Reigen und diese Haltung mit jeder Ausgabe unter einem wechselnden Thema.