Jonas Mekas, 1922 in Litauen geboren, ist Filmregisseur, Schriftsteller, Filmkritiker und Kurator. Er gilt als führende Figur des Experimentalfilms der 1960er Jahre in New York und als „Pate des amerikanischen Avantgardekinos“. Er lebt und arbeitet in New York.
1944 wurde Jonas Mekas mit seinem Bruder von den Nazis inhaftiert und für acht Monate in ein Arbeitslager gesperrt. Aufgrund der sowjetischen Besetzung konnte er nach dem Krieg nicht nach Litauen zurückkehren und war als „displaced person“ heimatlos. Nach einem Studium der Philosophie in Mainz emigrierte er in die USA und ließ sich in N.Y. nieder. Bald kaufte er sich eine 16-mm-Kamera und entdeckte für sich das Filmen aus alltäglichen Momenten und Szenen.
Ab den frühen 50er Jahren gehörte er zur New Yorker Kunst Szene und des New American Cinema. Er gründete die Zeitschrift Film Culture und war befreundet mit Andy Warhol, Nico, Yoko Ono, John Lennon u.a.
Bekannt wurde Jonas Mekas für seine Dokumentarfilme und v.a. für die Tagebuchfilme Walden (1969), Lost, Lost, Lost (1975), Remininscences of a Journey to Lithuania (1972).
Jonas Mekas ist auch Dichter und Schriftsteller, auf Deutsch erschien 2013 der Gedichtband „Alt ist dieses, unser Sprechen“, übersetzt von Claudia Sinnig.