1966 in Wien geboren. Studium der Hispanik und Philosophie. Auszeichnungen (u.a.): Förderpreis der Stadt Wien 2002; aspekte-Literaturpreis 2004; Hermann-Lenz-Stipendium 2004; Förderpreis für Europäische Literatur 2005, Telekom-Austria-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2007, Staatsstipendium 2005/06; Literaturpreis der deutschen Wirtschaft 2007. Publikationen (u.a.): „Der einzige Ort“ (2004), „Ihre Musik“ (2006); „Was kommt“ (2009).
Thomas Stangls neuer Roman „Was kommt“ erschien im Frühjahr diesen Jahres und erntete prompt großen Zuspruch, mehrere Auszeichnungen und die Nominierung für den Deutschen Buchpreis 2009. Der Roman verhandelt Geschichte nicht nur als das, was sich schon ereignet hat. „Geschichte heißt, das kommt erst“, schreibt Stangl. In überwältigenden, auch schockierenden Bildern hält Stangl das fest, was sich der Beschreibung – zumindest in der gegenwärtigen Literatur – entzieht und wofür wir höchstens den Film als zuständig erachten: er schafft Räume des Übergangs, der Unschärfen, der Ahnungen und Déjà-vus, Räume für die Lebenden und die Toten, die Geschichte und ihre Opfer, Sterben und Verschwinden, Wirklichkeit und Traum. Thomas Stangls Sätze sind ein Rausch der Wahrnehmung, der die Grenzen zwischen Innen und Außen auflöst.