Honoré de Balzac (1799–1850) bildet zusammen mit Stendhal und Flaubert das Dreigestirn der großen Realisten in der französischen Literatur. In seinem Romanzyklus „Die menschliche Komödie“ zeichnet er mit scharfem Blick für die menschlichen Eigenschaften ein Bild von der Gesellschaft im Frankreich seiner Zeit.
Verlorene Illusionen ist eine bitterböse Satire auf das Treiben der Menschen, ein virtuoses Gemälde von Aufstieg und Fall, von Provinz und Hauptstadt, von Adel und Geld – einer der schönsten Romane der Weltliteratur in neuer Übersetzung.
Lucien, der gutaussehende junge Schöngeist aus der Provinz, tappt in Paris in so manche Falle, ehe er sich mit geliehenem Geld neu einkleidet und die Mechanismen des Ruhms zu studieren beginnt. Die Dichtung bringt ihn nicht weiter, erst als Zeitungskritiker kommt er zu Geld – und zu einer schönen Geliebten. Dann aber verstrickt er sich in Intrigen. Meisterhaft schildert Balzac Menschen und Machenschaften, Schauplatze und Atmosphäre im Frankreich der Restauration, mit dem unbestechlichen Blick fürs Fragile und Verlogene, für die vielfaltigen – und heute noch gültigen – Spielarten der menschlichen Komödie. Melanie Walz hat für ihre Neuübersetzung einen elegant treffenden Ton gefunden. Mit ausführlichen Anmerkungen und einem Nachwort erhellt sie auch die Hintergründe von Balzacs großartigem Roman.