Mit ihrem 2. Roman kehrt die aus Serbien stammende Schweizer Autorin, die 2010 für ihr Debut Tauben fliegen auf große literarische Aufmerksamkeit erhielt, in ihr Herkunftsland zurück. Phantastisch, beschwingt und höchst musikalisch wendet sie sich gegen die Beschränkungen eines Systems, das nur Befehl, Gehorsam und Unterwerfung kennt.
Im Mittelpunkt dieses fulminanten Romans steht Zoltán Kertész, blauäugiger Sohn eines »Halbzigeuners« und einer Tagelöhnerin mit ständig wechselnden Liebhabern. Er ist der Außenseiter in einem kleinen Ort in Serbien. Als Kind ist er dem Vater vom Motorrad gefallen, und der Bäcker, dem er die Mehlsäcke nicht schnell genug durch die Backstube schleppte, hat ihm den Kopf blutig geschlagen. Seither hat er das »Schläfenflattern«, sitzt am liebsten in seiner Scheune und löst Kreuzworträtsel. Als 1991 der jugoslawische Bürgerkrieg ausbricht, soll in der Volksarmee der Taugenichts zuerst zum Mann und dann zum Helden werden. Aber Zoltán passt auch dort nicht ins System. Als sein einziger Freund bei einem Trainingsmarsch tot zusammenbricht, verweigert sich Zoltán endgültig einer Ordnung, die alle Macht dem Stärkeren zugesteht.