Gabriele Muscolino, Sergio Marchesin und Angelika Pedron erinnern musikalisch an Brecht, Wedekind und Kästner und scheren aus einem deutsch-italienischen Tandem weit in europäisches Liedergut aus. Zu Gast bei Literatur Lana am 13. Mai 2019 in Marling Im Kult
Mit einem musikalisch-literarischen Abend in der Tradition von europäischer Volks- und italienischer Liederkultur knüpft Literatur Lana an den poetisch-politischen Geist der 1920er Jahre an und lässt ihn vergnüglich in einer hiesigen und heutigen Erneuerung auftreten. Mit Gabriele Muscolino, Sergio Marchesini und Angelika Pedron findet er beseelte Interpreten von Bertold Brecht, Frank Wedekind und Erich Kästner.
Dass das Italienische und Deutsche dabei einen unbekümmerten Reigen aufführen, ist die eine Seite ihrer kulturellen Haltung; die andere ist die künstlerische Spielart, in der eine große Bandbreite musikalischer Volksseele experimentell erprobt wird.
Mit Sergio Marchesini, der vielfach für den Film, das Theater und den Tanz arbeitet, kommt dabei auch die Ziehharmonika zum überraschenden Einsatz, während der Bozner Gabriele Muscolino, bekannt als Leader der Band „Nachtcafè“, mit balkanischen und irischen Saiteninstrumenten die kleinen und großen Dinge des Lebens besingt. Angelika Pedron, die ihr Interesse für das Volksgemüt im Übrigen auch in der Erforschung des Dialekts bekundet, begleitet die beiden in einer einfühlsamen und klagvollen Stimme.
So führen die zwei italienischen Musiker und die deutschsprachige Sängerin die Melancholie der Chansons und die Nonchalance von Kneipensongs, den Charme der Cantautori und die Satire alter Kabarettkultur zusammen und bestreiten damit einen einmaligen Abend in der ehemalischen Seifenfabrik von Marling, im Atelier von Im Kult, Gampenstraße 19.
Il bolzanino Gabriele Muscolino usa le sue canzoni come lente d’ingrandimento. Per scoprire i piccoli, superflui, necessari dettagli della vita. Luci e ombre dell’amore, storie di ordinaria stravaganza, persone trovate e perse, sogno e realtà: tutto prende corpo in canzoni ispirate al folk internazionale e alla scuola della canzone d’autore italiana. Parola e musica popolare: la voce di Gabriele Muscolino è sostenuta da un caratteristico strumento a corde di origine balcanica e irlandese, il bouzouki; lo accompagnano il compositore Sergio Marchesini alla fisarmonica – sua la colonna sonora deL’ordine delle cose di A. Segre (Festival di Venezia 2017); e la cantante e autrice sudtirolese Angelika Pedron. È un viaggio musicale che approda lontano nello spazio e nel tempo, e forse anche nell’immaginario: la Kabarettkultur della Germania di inizio Novecento. Il cantautore bolzanino presenta infatti alcune sue traduzioni inedite di Chansons di Frank Wedekind e dei suoi geniali “allievi” Bertolt Brecht e Erich Kästner. Ne esce un confronto tra due modi di fare canzone, di vivere la lingua e di pensare il mondo, mettendo italiano e tedesco fianco a fianco e dentro lo specchio.